Dienstag, 13. August 2013

SN 18/2013

Hallo PDCZug!

Vorab Danke für die Glückwünsche die mich heute hier in Rumänien erreicht haben und ich hoffe, dass die SN Berichte euch einen Einblick vermitteln, was an Wettbewerben so abgeht und ich euch alle ein bisschen bei Laune halten kann... ;-)

Nun zum heutigen Task 2 der Romania Open 2013.

Es wurde eine Race to Goal über 3 Wendepunkte und einer totalen Distanz von 59 Km gesetzt. Kurzer task aber die Möglichkeit, dass früh Gewitter aufziehen werden, war gegeben und daher wurde dieser Task sowohl in den Vorhügel und Flachen geflogen mit einem Abstecher ans Ende des Stausee.

Wiederum gleiches Startprozedere wie gestern am 1. Task. Briefing um 12:20, Window open um 12:45 und Luftstart um 13:30 beim 10 Km Radius um die 1. Wende. die 15 Km vom Startplatz entfernt im Flachen lag und dann weiter zu eben dieser Wende. Ich stand um 12:45 in voller Montur, wie etliche andere Piloten am Startplatz und schwitze vor mich hin und zum Gegensatz von gestern, war der Aufwind eingeschlafen. So sind wir nochmalig gute 15 Minuten rumgestanden, bis sich der erste Pilot rauswagte und wir alle ihm nach schauten und hofften das er uns zuverlässige Aufwinde/Thermik anzeigt....

Doch auf einmal fing der Wind, Thermik bedingt, stark und stärker zu blasen und somit kam zum ersten mal so etwas wie richtige Hektik auf... :-) und ein Startabbruch nach dem anderen war zu verzeichnen. Ich konnte nachdem ich einige schweisstreibenden Turnübungen vollzogen hatte, endlich in die Luft gehen und sogleich kassierte ich den ersten Klapper hinter den Bäumen. Schirm wieder schnell auf und schon befand ich mich in einem satten +5m/s Bart! WOW hier geht doch was ab! Kurz auf die Uhr geschaut noch gute 20 Minuten bis zur Startöffnung und gute 5 Km Weg bis dahin, also.... ab an die Basis und dies ging flott und zügig. Endlich mal eine 2 vor 000 und ich konnte beruhigt bei guter Höhe Richtung Start losgleiten. Der Wind war stärker als angesagt und somit wurde sogleich bis zur nächsten Thermik mit 50% Speed geflogen. Wie gestern bildet sich eine Spitzengruppe mit 2 Dänen, einem Polen, einem Brasilianer-Schweizer, einen Ungarn sowie einem Zuger-Italo :-))

Diese kleine Gruppe hatte es in sich, wie wenn der Teufel hinten nach wäre....sofort in den Startzylinder um 13:30 reingeflogen und gleich mit Speed weiter Richtung A07 die 10 Km weiter vorne lag. Auf dem Weg dahin die schwachen Bärte (+2m/s) ausgelassen und nur ab min. +3m/s plus kurbeln, dies war die Devise! Und mit dieser Taktik konnten wir uns einen sehr schönen und tollen Abstand zur 2. Gruppe erarbeiten. 1. Wende A07 genommen, gedreht und sogleich wieder weiter zur A 016 die gute 16 Km entfernt am Ende des Stausee lag. Mein C-Pilot zeigt mehr absolut tolle Werte und ich war mir sicher (zu sicher?), dass unsere Gruppe locker und leger zur 2. Wende fliegen wird und gleich wieder retour.... Aber je weiter wir flogen und vor allem ohne den Speed zu drücken, erhöhte sich die Geschwindigkeit über Grund...ohohoh....whats going on??? Dies war so etwa die Frage die uns alle im Spitzenpulk beschäftigte, ich war mir aber immer noch sicher, dass es kein Problem geben könnte da ich min. 3 Stockwerke höher als meine 5 Mitstreiter war. Aber leider weit gefehlt.... je weiter wir zur Wende gleiteten umso mehr verloren wir an Höhe und „parkierten“ uns nach dem durchfliegen des 400 Meter Zylinder hinten im Tal, hinter dem Stausee und dies war dann unser „Ende“. Zwar alle Register und Fäden gezogen um wieder an Höhe zu gewinnen aber gegen den Wind der nach hinten blies war nur noch soaren bis zum einschlafen angesagt... Somit beendete wir unseren Flug und einer nach dem anderen ging landen. Leider wurden wir von einigen nachfliegender Piloten noch überholt, die Höher und cleverer geflogen sind und somit war die gute Ausgangslage von gestern aufgebraucht...Trotzdem das einige nachkommende Piloten unser Bomb Out gesehen hatten, erreichte gemäss Aussage kein Pilot das Goal beim Aerodromo Sanpetru. Dies erleichtert jetzt natürlich uns von der ersten Gruppe ein wenige, denn vermutlich werden nicht viele Punkte heute verteilt.

Auf jedenfalls war dies heute ein schöner und vor allem toller Flug mit hoher Basis, satter Thermik, unglaublicher Sicht und was mich am meisten „berührte“ war meine Landung. Nicht die Landung an sich, dies berührt mich schon lange nicht mehr, dies ist nur der Abschluss des „Jobs". Aber heute bin ich in einem Feriencamp von behinderten Kindern gelandet und dieses Erlebnis war einfach einmalig! Die lachenden und johlenden Kinder zu sehen..., jeglichem Alter..., die Freude einen Gleitschirm Piloten landen zu sehen..., „live“ dabei zu sein..., Hände zu schüttel..., hundert mal den eigenen Namen zu nennen... und ein jeder hat eine eigene sehr persönliche Geschichte was seine Krankheit betrifft... und jetzt dieses Wissen zu haben, dass ich diesen Kindern mit einer Landung eine solche Freude bereiten konnte, berührt mich noch immer! Denn diese Kinder, die hier in Rumänien nicht viel zu Lachen haben, denn es handelt sich um Roma Kinder die wegen ihrer Krankheit und Behinderung von deren Familien ausgestossen werden, widme ich diesen Flug. 




Hier noch einige Bilder vom heutigen Task:

da war die Welt noch in Ordnung....hoch zur 2. Wende am Schluss des Stausee....






 Up to the Cloud-Base....Yeah...





Auf dem Weg zur 1. Wende im Flachen...




Stay tuned on Sport News!



Davide

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